Zentralschweiz
Luzern

«Rainerinnen und Rainer haben Angst» – Asylunterkunft muss schliessen

Chrummweid

«Rainerinnen und Rainer haben Angst» – Asylunterkunft muss schliessen

21.10.2024, 16:42 Uhr
· Online seit 21.10.2024, 16:41 Uhr
Vorfälle unter den Bewohnern und Beschwerden aus der Bevölkerung: Die Gemeinde Rain hat das Mietverhältnis mit dem Kanton Luzern für die Asylunterkunft Chrummweid gekündigt. Die Situation sei «nicht mehr tragbar».
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Neben einem Wohnquartier und direkt am Schulweg vieler Kinder: Der Standort der Asylunterkunft in Rain ist ein Diskussionspunkt und wurde nun zum Killerkriterium. Wie die «Luzerner Zeitung» (LZ) berichtet, wird die Unterkunft Chrummweid geschlossen. «Es ist vermehrt zu unschönen Situationen mit Rainerinnen und Rainern gekommen, wodurch sie Angst hatten, an der Asylunterkunft vorbeizulaufen», heisst es seitens Gemeinderat auf Anfrage der «LZ». Nun hat die Gemeinde das Mietverhältnis mit dem Kanton Luzern per Ende Februar 2025 aufgelöst.

«Nicht mehr tragbar» 

Die Beschwerden aus der Wohnbevölkerung hätten sich in diesem Jahr gehäuft – die Gemeinde Rain bezeichnet die Situation in der «LZ» als «nicht mehr tragbar». Es habe verschiedenste Vorfälle gegeben, die das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung tangiert hätten. «Es ist vermehrt zu unschönen Situationen mit Rainerinnen und Rainern gekommen, wodurch sie Angst hatten, an der Asylunterkunft vorbeizulaufen», so die Gemeinde gegenüber der Zeitung. So sei auch die Polizei mehrmals vor Ort gewesen, auch wegen Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern. Die Medienstelle der Luzerner Polizei bestätigt Einsätze beim Asylzentrum Chrummweid aus Anfrage der Zeitung.

Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann schliesslich ein Beschwerdebrief aus dem gesamten angrenzenden Quartier, der bei der Gemeinde eingereicht wurde. Die Gemeinde Rain sagt dazu: «Sowohl der Kanton als auch wir haben eingesehen, dass das nicht mehr der richtige Standort ist. Die Auflösung des Mietvertrags ist darum die beste Lösung.»

«Sicherheit nicht beeinträchtigt» 

Ganz so dramatisch sieht es die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) des Kantons Luzern aber nicht. Zwar seien Auseinandersetzungen unter den Bewohnern nie ganz zu vermeiden, da in Asylunterkünften Personen und Kulturen aus den unterschiedlichsten Länder auf kleinstem Raum aufeinanderprallen würden. Aber: «Es gab keine Vorfälle, welche die Sicherheit der Bevölkerung beeinträchtigten.»

Seitens des DAF wird jedoch betont, dass man das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung immer ernst nehme. Bei Bedarf würden jeweils die Betreuung oder die Sicherheitsmassnahmen in den Unterkünften intensiviert. Auch in Rain habe man die Präsenz der Teams Sicherheit und Prävention verstärkt gehabt.

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veröffentlicht: 21. Oktober 2024 16:41
aktualisiert: 21. Oktober 2024 16:42
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch