Quelle: Tele 1
Die schwierige Wohnungssituation in Luzern ist bekannt. Zurzeit gibt es nur wenig freien Wohnraum. Im vergangenen Sommer standen nicht einmal ein Prozent von allen Wohnungen im Kanton Luzern leer. Seither hat sich die Situation sogar noch verschärft.
Gerade für Randständige ist es besonders schwierig, eine Wohnung in der Stadt Luzern zu finden. Wenn, dann klappt es meistens erst nach Jahren und auch nur mit Hilfe. Das musste auch Juri merken: «Ich habe acht Jahre auf der Strasse gelebt. Mit der Unterstützung meiner Sozialarbeiterin hat es dann mit einem Zimmer geklappt.»
Wohnraum knapper – Preise höher
Dass er nun einen fixen Wohnraum hat, gebe ihm Ruhe ins Leben. Das Glück, welches Juri hatte, werde vielen verwehrt, so die Sozialarbeiterin Bea Piva. Sie arbeitet bei «Schalter20», welche Personen wie Juri unterstützen. «Für Menschen mit einem Suchtproblem war es schon immer schwierig, eine Wohnung zu finden. Momentan wird es leider noch schwieriger.»
Statistiken zeigen, dass nicht nur der Wohnraum knapper wird, sondern auch die Preise der Wohnungen immer höher werden. Dies fällt auch dem Verein «Jobdach» auf, welcher Randständigen bei der Wohnungssuche hilft. «Randständige sind fast die letzten Glieder der Gesellschaft. Wenn sowieso schon ein Grossteil der Gesellschaft Mühe hat, eine Wohnung zu finden, wirds für die am Ende ganz schwierig», so Rafael Egli, Fachbereichsleiter Obdach.
Politisch geht etwas
Für die Sozialarbeiterin Bea Piva ist daher klar: «Es ist wirklich notwendig, dass in Luzern mehr niederschwelliger Wohnraum zur Verfügung steht.» Jeder sollte das Recht auf Wohnen haben.
Politisch tut sich schon etwas. Kürzlich hat es im Stadtparlament einen Vorstoss zu «Housing First» gegeben. Das bedeutet, es soll mehr Wohnraum für Obdachlose ohne Bedingungen bereitgestellt werden.
(red.)