Als Marc Horat den glühenden Streifen am Himmel sah, war es für ihn schnell klar: Das, was hier über dem Zentralschweizer Nachthimmel verglüht, ist menschgemacht und nicht etwa ein Meteor. Das erkannte er an der Geschwindigkeit des Flugobjektes: «Satelliten sind viel langsamer», sagt er gegenüber Tele 1 und PilatusToday.
Der Satellit kam vom Atlantik, überquerte Nordfrankreich und begann dann über der Schweiz zu leuchten und verglühte schliesslich über der norditalienischen Kleinstadt Tirano.
Starlink-2382 reentered at 1929 UTC Aug 27 over France, Switzerland and N Italy; also seen from Germany pic.twitter.com/fTfS3jBkXD
— Jonathan McDowell (@planet4589) August 27, 2024
Es handelte sich um einen Starlink-Satelliten der US-Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk. Das Unternehmen habe den Satelliten bewusst abstürzen lassen, weil dieser nicht mehr richtig funktioniert habe. Man habe dadurch verhindert, dass er als Weltraumschrott endet. Der könnte nämlich zum Problem werden.
«Es ist ein wachsendes Problem, das tendenziell ignoriert wird. Es gibt keine rechtlichen Grundlagen im Weltraum. Da kann eigentlich jeder und jede machen, was er oder sie will», erklärt Horat. Je mehr Objekte sich da oben befänden, desto höher sei die Chance, dass zwei zusammenprallen. Die Trümmer davon könnten dann in andere Satelliten fliegen. «Das kann dann eine Kettenreaktion geben, die zur Folge hat, dass man gar nichts mehr in den Erdorbit bringen kann.»
Bereits jetzt sind laut der Europäischen Weltraumorganisation bereits 12'000 Satelliten und fast 30'000 Weltraummüll-Teile. Es ist also gut möglich, dass man in Zukunft noch weitere ähnlich spektakuläre Beobachtungen machen kann wie am Dienstagabend.