Die tieferen Löhne, welchen die Kantons-Mitarbeiterinnen im Vergleich zu den Männern, liege im Toleranzbereich, schreibt der Kanton. Die neusten Ergebnisse der Lohngleichheitsanalyse in der gesamten Verwaltung zeigen demnach, dass Frauen im Schnitt monatlich 1'377 Franken weniger verdienen als Männer. Diese Differenz erkläre sich in erster Linie dadurch, dass Frauen in Funktionen mit tieferen Lohnbändern tätig sind.
Der Nidwaldner Finanzdirektor Alfred Bossard gibt sich auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 überzeugt, dass wenn sich mehr Frauen um eine entsprechende Position im Hochlohnsegment bewerben, diese auch angestellt werden würden. «Deshalb bin ich auch gegen Quoten.»
265 Franken Lohnungleichheit, diese wird jedoch kleiner
Wenn man allerdings Merkmale wie Dienstjahre, Ausbildung oder berufliche Stellung berücksichtige, würden die Frauen im Monat durchschnittlich 265 Franken oder 2,7 Prozent weniger verdienen. Am 25. des Monats 265 Franken mehr auf dem Konto, jede Frau hätte wohl nichts dagegen. Dennoch sieht die Kantonsregierung keinen Handlungsbedarf. Der Bund gebe eine Toleranzschwelle von fünf Prozent unerklärlichen Lohnunterschieden vor. Erst wenn dieser darüber liege, müssen Kantone aktiv werden, was in Nidwalden nicht der Fall ist. «Wir sind mit 2,7 Prozent klar darunter und der Wert wird immer kleiner», erläutert der Nidwaldner Finanzdirektor. 2018 habe der Unterschied noch bei 3,3 Prozent gelegen. «Deshalb sind wir der Meinung, dass wir keine weiteren Massnahmen ergreifen müssen», führt Bossard aus.
Für die Lohngleichheitsanalyse hat der Kanton Nidwalden den April 2021 als Referenzmonat genommen. Basis der Auswertung bildete der Gesamtverdienst von 800 Mitarbeitenden.
(red.)