Der Brief, der im September 2023 von einem Drittel der Belegschaft unterzeichnet wurde, beklagt vor allem Führungsprobleme seitens Geschäftsleitung und Vorstand, dies schreibt die «Luzerner Zeitung». Mitarbeitende fühlen sich nicht unterstützt, konstruktive Kritik werde ignoriert, und es herrsche eine angespannte Arbeitsatmosphäre.
Der Sozialvorsteher von Giswil und Mitglied der interkommunalen Gesundheitskommission der Gemeinden (IKGK), Albert Sigrist, bestätigt den Brief und äussert Besorgnis über potenzielle Massenkündigungen, die zu einem Pflegenotstand im Kanton führen könnten.
Keine Kritik an der Qualität der Pflege
Der Brief kritisiert hauptsächlich das Führungsverhalten und die Arbeitsbedingungen. Es werden administrative Probleme, fehlende Förderung von qualifiziertem Personal, hohe Fluktuation, nicht entschädigte Krankheitstage und nicht bezahlte Überstunden angeprangert. Im dreiseitigen Brief gibt es kaum Kritikpunkte an der Qualität der Pflegeleistungen.
Die Spitex Obwalden ist als Verein eingetragen und hat einen Leistungsauftrag der Gemeinden zur ambulanten Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner. Die genaue Aufsichtspflicht scheint aber unklar. Die IKGK spricht sich für eine externe Betriebsanalyse aus, um die Vorwürfe zu überprüfen. Der Präsident des Spitex-Vorstandes, Hans Wallimann, betrachtet diese Forderung der IKGK als Einmischung und betont, dass die Spitex ihren Auftrag erfülle.
Auftrag wird erfüllt, aber...
Trotzdem betont Wallimann, dass die Organisation die Angelegenheit aufarbeiten möchte und plane, im Januar eine externe Begutachtung zu beantragen.
Indes weist Wallimann die im Brief erhobenen Vorwürfe vehement zurück und bezeichnet sie als Mobbing gegen die Geschäftsleitung, wie die «LZ» berichtet. Er führt an, dass die aktuelle Geschäftsführerin, Irène Röttger, die Spitex seit 2009 leitet, ohne nennenswerte Beschwerden von Kunden oder Ärzten. Wallimann sagt, er sei nie direkt von Mitarbeitenden angesprochen worden und dass die Stimmung trotz des kritischen Schreibens gut sei, soweit er das beurteilen könne.
Die ganze Situation, mit weiteren Vorwürfen, rund um die Spitex Obwalden gibt es in der «Luzerner Zeitung».
(red.)