Zentralschweiz
Obwalden

Wendemanöver in Tunnel Lungern

Lungern

Gefährliches Wendemanöver in Tunnel – Lenker verliert Geduld

25.07.2023, 10:38 Uhr
· Online seit 25.07.2023, 10:34 Uhr
Aufgrund eines Unfalls am Wochenende ist es im Umfahrungstunnel Lungern zu Stau gekommen. Einem deutschen Lenker dauerte dieser zu lange: Er wendete seinen roten Audi mitten im Tunnel und fuhr dabei über die doppelte Sicherheitslinie.

Quelle: 20min.ch

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Am Wochenende ist ein Auto im Bereich Kaiserstuhl in die Abschrankungen gefahren und umgekippt, sagt die Kantonspolizei Obwalden auf Anfrage. Für den dadurch entstandenen Stau im Umfahrungstunnel Lungern hatte nicht jedermann die Geduld und Nerven. So wendete ein deutscher Lenker prompt seinen Wagen und fuhr dabei über die doppelte Sicherheitslinie, schreibt «20 Minuten».

Wendemanöver ist kein Einzelfall

Martin Kathriner, Leiter der Verkehrs- und Sicherheitspolizei Obwalden, erzählt gegenüber PilatusToday, dass es solche Einzelfälle immer gäbe. Um diesen vorzubeugen, wurden schon früh Massnahmen ergriffen, wie beispielsweise Richtungspfeile auf der Spur markiert, die die Fahrtrichtung anzeigen.

Ebenfalls besteht die Möglichkeit, den Tunnel bei Stau zu schliessen. Kathriner weist aber darauf hin, dass dies ein weiteres Problem mit sich bringt. Dadurch wird das untergeordnete Strassennetz belastet. Insbesondere, wenn dort ebenfalls eine Baustelle mit Lichtsignalanlage in Betrieb ist. Mit der Schliessung des Tunnels sei man daher zurückhaltend.

Privatpersonen als private Richter 

Festgehalten wurde das gefährliche Manöver von einem «20 Minuten»-Leser. Derartige Aufnahmen von privaten Personen im öffentlichen Raum sind jedoch immer heikel. Dass Privatpersonen solche Geschehnisse filmen und als «private Richter» tätig sind, wolle man nicht fördern. Dies erklärt der Leiter der Verkehrs- und Sicherheitspolizei Obwalden.

Denn: «Von der Beweislast her, muss der Staat oder der Anzeigesteller ein Fehlverhalten belegen können. Videoaufnahmen im öffentlichen Raum sind nur möglich, wenn es gesetzlich vorgesehen ist. Ansonsten ist dieser «Beweis» nicht vertretbar. Will eine Privatperson Anzeige erstatten, muss diese im Strafverfahren mithelfen und allenfalls Aussagen machen.» Das heisst, dass eine Aussage von der anzeigenden Person mehr Gewicht hat als eine private widerrechtliche Aufnahme, so berichtet Kathriner. Gegenüber dem Audifahrer wurde keine Anzeige erstattet.

«Beweis» nicht vertretbar

Nicht nur beim Umfahrungstunnel Lungern kommen gefährliche Wendemanöver vor. Auch der Gotthardtunnel bleibt nicht verschont.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

veröffentlicht: 25. Juli 2023 10:34
aktualisiert: 25. Juli 2023 10:38
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch