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Strompreise sinken vielerorts – Energiemärkte haben sich entspannt

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Strompreise sinken vielerorts – Energiemärkte haben sich entspannt

· Online seit 29.08.2024, 17:03 Uhr
Nach zwei turbulenten Jahren konnten sich die Energiemärkte beruhigen. Gleichzeitig senkt Swissgrid die Tarife für das Übertragungsnetz. Die Strompreise sinken deshalb in den meisten Zentralschweizer Kantonen – oder bleiben zumindest auf einem tiefen Niveau. Eine Übersicht.
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Am Donnerstag informierten mehrere Zentralschweizer Kantone über die Strompreise fürs kommende Jahr. Wegen der Entspannung des Markts wird Strom fast überall günstiger. Im Kanton Nidwalden, der 2024 die günstigsten Preise hatte, bleiben diese praktisch unverändert.

Schwyzer Energiedienstleister passen Tarifzeiten an und senken Preise

Die Schwyzer Energiedienstleister EBS und EWS wollen per 2025 ihre Strompreise senken. In einem Standardhaushalt mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden pro Jahr sinken die Kosten um jährlich 66 Franken, wie die EBS am Donnerstag mitteilte. Durchschnittlich sinken die Energietarife um 11,5 Prozent.

Zudem will die EBS ihre Tarifzeiten anpassen, um das Stromnetz zu entlasten. Denn die Zunahme an PV-Anlagen führe im Sommer zu starken Netzbelastungen während der Mittagsstunden, so die EBS. Die neuen Tarifzeiten sollen animieren, zwischen 12 und 15 Uhr vermehrt Strom zu nutzen.

Auch die EWS AG senkt ihre Strompreise. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden spart jährlich 350 Franken. Geschäftskunden mit einem Jahresverbrauch von 150'000 Kilowattstunden sparen jährlich 11'000 Franken.

Wie das EBS passt auch das EWS seine Tarifzeiten an. Der Niedertarif gilt künftig im Sommer von 12 bis 15 Uhr und von 24 bis 6 Uhr. In der übrigen Zeit gilt der Hochtarif.

Elektrizitätswerks Obwalden senkt 2025 Strompreise

Auch das Elektrizitätswerks Obwalden (EWO) will seine Strompreise im Jahr 2025 senken. Mit der Senkung der Stromkosten um rund zehn Prozent spart ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden rund 139 Franken pro Jahr.

Die Netznutzungspreise steigen um 1,3 Rappen pro Kilowattstunde. Im Gegenzug sänken aber die Kosten der Systemdienstleistungen der Swissgrid von 0,75 auf 0,55 Rappen pro Kilowattstunde. Auch der Bund reduzierte die Abgaben für die Winterstromreserve von 1,20 auf 0,23 Rappen pro Kilowattstunde. Die EWO beschreibt es als «erfreulich», dass die leicht steigenden Preise in der Netznutzung durch die sinkenden Energiepreise kompensiert werden könnten.

Nidwaldner Strompreise bleiben auf tiefem Vorjahresniveau

In Nidwalden zahlte man 2024 am wenigsten für Strom. Im kommenden Jahr bleibt der Strompreis für Kunden der Grundversorgung praktisch unverändert. 0,1 Rappen pro Kilowattstunde mehr wird ein durchschnittlicher Nidwaldner Haushalt 2025 zahlen – eine minimale Erhöhung, wie die EWN schreibt. So gehören die Strompreise im Halbkanton weiterhin zu den günstigsten der Schweiz.

Kanton Zug investiert in «intelligentes Netz» – und senkt Strompreise

Die Energiemärkte haben sich entspannt und Swissgrid senkt die Tarife für das Übertragungsnetz. Für 2025 sinken deshalb die Strompreise in einem Durchschnittshaushalt laut dem Zuger Energieversorgungsunternehmen WWZ um 12 Prozent – was ungefähr 195 Franken pro Jahr ausmacht.

Die Tarife für die Netznutzung werden derweil leicht um 3 Prozent erhöht, da die Anforderungen ans Netz steigen und ein «intelligentes Netz» gebaut wird. Seit 2023 investiert WWZ in die Modernisierung des Netzes.

Auch im Kanton Luzern sinken die Strompreise, wie die CKW anfangs Woche in einer Mitteilung schrieb, wo sie auch ankündigten, dass sie den Tarif mit Hoch- und Niedertarif zu Tag- und Nachtzeiten abschaffe.

(red./sda)

veröffentlicht: 29. August 2024 17:03
aktualisiert: 29. August 2024 17:03
Quelle: PilatusToday

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