Zentralschweiz
Schwyz

Ungepflegter Friedhof in Steinen sorgt für Unmut

Unkraut statt Blumenwiese

«Chaotisch und ungepflegt»: Angehörige stören sich an Friedhof in Steinen

· Online seit 29.05.2024, 06:15 Uhr
Der Friedhof in Steinen sei ein «Graus» und «der schäbigste Friedhof im ganzen Kanton». Angehörige der Verstorbenen beklagen sich offenbar seit längerem, dass der Friedhof in der Schwyzer Gemeinde ungepflegt und chaotisch sei. Der Frust ging so weit, dass eine Bewohnerin im «Bote der Urschweiz» einen Protest-Vers verfasste.
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«Haben Sie ihn gesehen, wussten Sie's schon? Der schäbigste Friedhof vom ganzen Kanton ist - man sollte es nicht meinen - im 900 Jahre alten Steinen...» So beginnt der Protest-Vers im «Bote der Urschweiz». Er lässt aufhorchen. Sieht der Friedhof Steinen wirklich so miserabel aus wie beschrieben?

Den Vers verfasste Ilse Neumann. Die Seniorin wohnt seit 46 Jahren in Steinen. Seit dem Tod ihres Mannes vor neun Jahren ginge sie regelmässig auf den Friedhof. «Bis vor zwei Jahren habe ich das noch gerne gemacht. Seit neustem komme ich erregt ins Dorf und höre dort auch den Ärger anderer Personen, die auf dem Friedhof waren.» Mit ihrem Vers erhofft sich Ilse Neumann, dass eine zuständige Behörde reagiert und erklärt, was sie mit dem Friedhof eigentlich planen.

Friedhof als Aufenthaltsort?

Die Seniorin stört sich vor allem an den unkrautüberwucherten Feldern und den unschönen Abdeckungen ausgehobenerr Gräber. Ilse Neumann denkt, dass die Vernachlässigung des Friedhofs daran liegt, dass immer weniger Menschen auf Friedhöfen in einem Sarg begraben werden wollen. Die freien Flächen könnte man ihrer Meinung nach zu Aufenthaltsorten umnutzen, mit Bänken und Sträuchern.

Für den Friedhof ist eigentlich die Gemeinde zuständig. Zur Kritik geäussert hat sich gegenüber PilatusToday und Tele 1 aber schlussendlich nur der Präsident der Kirchengemeinde Steinen. Albert Beeler stört sich nicht an der Kritik an sich, sondern mehr daran, dass sie den Kopf hinhalten müssen: «Für uns ist es stossend, wenn unser Sigrist angefeindet wird, weil die Bevölkerung denkt, er sei für den Friedhof und dessen Zustand verantwortlich. Dies passierte in letzter Zeit immer wieder.»

Neue Bepflanzung geplant

Gemäss Albert Beeler sei nämlich auch schon eine Verbesserung und Verschönerung des Friedhofs in Planung. Die Gemeinde wolle die leeren Grabfelder zu einer Blumenwiese umgestalten. Durch heisse Temperaturen und anderer Witterungen habe dies im vergangenen Jahr aber nicht geklappt. «Weil unser Sigrist angefeindet wurde, hatte man entschieden, Informationstafeln aufzustellen, auf denen der Stand der Dinge erklärt wird.» Es seien inzwischen erneut Blumen angepflanzt worden, die jedoch Zeit bräuchten zum Wachsen.

In rund sechs Wochen sollten die Flächen auf dem Friedhof Steinen also blühen. Zum Schluss sagt Albert Beeler: «Ein Sprichwort sagt, «Geduld bringt Rosen». Ein Rosenfeld ist zwar nicht der Zweck der Übung, doch bin ich überzeugt, dass wir uns mit etwas Geduld auf das 900-Jahr-Jubiläum hin auf dem Friedhof an einer schönen Blumenwiese werden erfreuen können.»

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veröffentlicht: 29. Mai 2024 06:15
aktualisiert: 29. Mai 2024 06:15
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch