Nur 14 Prozent der Sitze im Schwyzer Kantonsparlament sind in weiblichem Besitz. Dies ist gleichbedeutend mit dem geringsten Frauenparlament in den Kantonsparlamenten. Zum Vergleich aus der Zentralschweiz: In Luzern sind es 42, in Zug 29, in Nidwalden 27, in Uri 23 und in Obwalden 16 Prozent.
PilatusToday- und Tele 1-Politexperte Armin Camenzind glaubt allerdings nicht, dass nach den Wahlen mehr Frauen im Parlament Einsitz nehmen werden: «Ich denke, dass der Kopf und die Partei im Kanton Schwyz wichtiger sind als das Geschlecht. Daher wird es kaum grosse Veränderungen in Schwyz geben.»
Verschiebungen im Parlament?
Trotz omnipräsenter Klimathematik vermochte die SVP bei den Wahlen im März 2020 ihre 33 Sitze im Kantonsparlament zu verteidigen. Zulegen konnten damals die SP (+2, 17 Sitze) und die GLP (+3, 6 Sitze). Dies auf Kosten der CVP (heute Die Mitte, -3, 27 Sitze) und der FDP (-2, 20 Sitze).
Mit dieser leichten Linksverschiebung könnte es bei den diesjährigen Wahlen wieder passé sein. Drei der sechs GLP-Parlamentarier treten nicht mehr an. «Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass die GLP die Fraktionsstärke verlieren könnte», meint Camenzind. Die National- und Ständeratswahlen haben gezeigt, dass die aktuellen politischen Themen, vor allem die Migrationspolitik, tendenziell eher rechtskonservative Politik befeuert.
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Jedoch: «Bei den nationalen Wahlen hat die SVP in Schwyz einen Prozentpunkt verloren. Es könnte deshalb sein, dass die SVP auch bei den Kantonsratswahlen etwas verliert. Allerdings sind kantonale Wahlen noch stärker als nationale Wahlen Kopfwahlen.» Man könne daher nicht ohne Weiteres von nationalen Trends auf kantonale Entwicklungen schliessen.
Regierung: 7 Bisherige und 2 Neue
Die Kantonsregierung des Kantons Schwyz ist seit 2012 gar in rein bürgerlicher Hand. Die amtierenden Regierungsmitglieder (drei SVP-, zwei Mitte- und zwei FDP-Vertretungen) treten allesamt wieder an. Herausgefordert werden die sieben Bisherigen von zwei neuen Kandidierenden. Der parteilose Peter Abegg tritt bereits zum dritten Mal an, dürfte allerdings auch 2024 erneut chancenlos bleiben, meint PilatusToday- und Tele 1-Politexperte Armin Camenzind: «Er wird sicher ein paar Proteststimmen sammeln, für einen Sitz in der Regierung wird dies allerdings nicht reichen.»
Für die SP versucht Jonathan Prelicz den Sprung in die Kantonsregierung. Der aktuelle Kantonsratspräsident gilt als engagierter Parlamentarier und moderater Sozialdemokrat. «Wenn es einen Rücktritt gegeben hätte, dann hätte er durchaus Chancen für einen Einzug in den Regierungsrat.» Da alle sieben Bisherigen jedoch ordentliche Arbeit geleistet hätten, geht Armin Camenzind nicht von einer Überraschung aus. «Die alte und die neue Regierung werden wohl deckungsgleich sein.»
Die Porträts zu allen Schwyzer Regierungsratskandidierenden findest du hier.