Das geplante Isleten-Projekt von Samih Sawiris kommt bei Teilen der Urner Bevölkerung überhaupt nicht gut an. Obwohl der Investor das geplante Hotel-Projekt um 50 Prozent verkleinert hatte, reagierten die Grünen mit der Initiative «Isleten für alle». Die Urner Kantonsegierung ist mit dieser nicht einverstanden.
Wie die Urner Regierung in einer Mitteilung schreibt, würden damit «die raumplanerischen Kompetenzen der Standortgemeinden Seedorf und Isenthal drastisch eingeschränkt» werden.
Die Initiative verlangt eine Sonderregelung für die Nutzung des Deltas des Isenthalerbachs. Das Gebiet soll hauptsächlich als naturnaher Naherholungsraum dienen und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Eine Umsetzung der Initiative würde den Gemeinden verunmöglichen, die Arealentwicklung eigenverantwortlich zu gestalten, schrieb die Urner Regierung in ihrem Bericht und Antrag zur Initiative vom Montag. Eine derartige Beschneidung der Planungshoheit durch den Kanton wäre «beispiellos».
Die Kantonsregierung argumentiert weiter, dass sich die verlangte Aufwertung der Isleten zugunsten von Natur und Landschaft sowie ein uneingeschränkter Zugang zum See nur im Zuge einer Gesamtentwicklung der Isleten mit einer bergseitigen Verlegung der Kantonsstrasse realisieren lasse. Eine solche kostete rund 8,8 Millionen Franken und würde den Staatshaushalt zusätzlich belasten.
Weiter seien die Kosten für einen Erwerb des Gebiets - falls ein solcher denn überhaupt möglich wäre - sowie eine Umgestaltung zum naturnahen Naherholungsraum mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden, schrieb die Regierung. Hinzu kämen Aufwendungen für die Sanierung der Trinkwasserversorgung, die Gewässerrevitalisierung und Altlastenmassnahmen. Gerechnet werde mit Kosten von bis zu 30 Millionen Franken.
Die Regierung beantragt dem Urner Kantonsparlament, die Initiative als gültig zu erklären, sie dem dem Volk jedoch ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung zu empfehlen. Das Geschäft ist noch keiner Session zugewiesen.
(ejo / sda)