«Die Stammbäume der Urner Geschlechter werden im Staatsarchiv oft nachgefragt. In den meisten Fällen dienen sie zur Information über die eigenen Vorfahren», schreibt das Urner Staatsarchiv in einer Mitteilung. Beliebt seien auch Kopien der Stammbäume als Geschenk für Familie oder Verwandtschaft. Mit der Veröffentlichung der Stammbäume sind diese nun für alle zugänglich.
Stammbuch geht ins 19. Jahrhundert zurück
Die Stammbäume wurden allesamt von Anton Arnold gezeichnet. Dieser gestaltete die Stammbäume gemäss den Daten des Stammbuchs. Dessen Ursprung liegt im Armenrecht des 19. Jahrhunderts. Gemäss einem Artikel im Landbuch waren die Bürger des Kantons Uri verpflichtet, verwandte Personen zu unterstützen, wenn diese in finanzielle Not gerieten.
Diese Verpflichtung reichte bis zum fünften Grad der Verwandtschaft väterlicher- und mütterlicherseits und galt bis zur Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs im Jahr 1911. Damit die Bestimmung im Landbuch korrekt umgesetzt werden konnte, brauchte es Familienregister, mit denen die Blutsverwandten mit amtlicher Beweiskraft bestimmt werden konnten. Aus diesem Grund führte der Urner Landrat am 1. April 1844 das kantonale Stammbuch ein. Als Grundlagen dienten die Kirchenbücher sowie die Bürgerregister der Gemeinden.
280 Urner Geschlechter aufgeführt
Seit 1955 befindet sich das Stammbuch im Staatsarchiv. Das Buch besteht aus 34 Bänden. Die enthaltenen Daten stammen aus der Zeit von 1600 bis 1929 und bestehen aus rund 280 Urner Geschlechter. Vor rund 40 Jahren begann Arnold, die Listen im Buch als Stammbäume zu zeichnen. 2007 schenkte Arnold sein Projekt dem Staatsarchiv. Neu sind diese digitalisiert und auf der Website des Staatsarchivs zu finden.
(red.)