Zentralschweiz

Wasserratten aufgepasst: So kalt sind die Zentralschweizer Gewässer

Wassertemperaturen Zentralschweiz

Wasserratten aufgepasst: So kalt sind die Zentralschweizer Gewässer

15.06.2024, 11:42 Uhr
· Online seit 15.06.2024, 11:24 Uhr
Aufgrund des schlechten Wetters kamen in diesem Jahr höchstens die Hart gesottenen unter uns zum Badespass in den Zentralschweizer Gewässern. Doch sind die Wassertemperaturen im Vierwaldstättersee & Co. kälter als zu dieser Jahreszeit üblich? Klaus Marquardt von MeteoNews verneint und sagt Badewetter voraus.
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«Temperaturmässig ist es ein ganz normaler Juni», sagt Klaus Marquardt von MeteoNews im Gespräch mit PilatusToday. Viele würden meinen, dass es für diese Jahreszeit momentan deutlich zu kalt sei. Gemäss Marquardt, ist dem nicht so: «Im Juni sollte es um die 20 Grad warm sein, in Luzern ist die Durchschnittstemperatur momentan genau in diesem Bereich. Auch die Wassertemperaturen in den Gewässern entspricht der Jahreszeit.» Doch weshalb scheint uns das Wasser in den Gewässern noch zu kalt für den grossen Badespass zu sein? Hier spielen gemäss dem MeteoNews Mitarbeiter diverse Faktoren eine Rolle.

Sonneneinstrahlung wärmt die Gewässeroberfläche

In der jetzigen Jahreszeit wärmen sich die Gewässer immer mehr und mehr auf. «Durch die Sonneneinstrahlung wird vor allem die Wasseroberfläche wärmer», so Marquardt. Das heisst wenn nun mehrere Sonnentage folgen werden, wird die Wassertemperatur für die Wasserratten unter uns schon bald angenehm warm sein. «Mitte nächste Woche ist Luft- und Wassertemperaturmässig Badewetter angesagt.» Gemäss MeteoNews sollen die Temperaturen im Vierwaldstättersee und den anderen Zentralschweizer Seen auf über 20 Grad ansteigen.

Momentan seien die Wassertemperaturen jedoch noch relativ tief. Dies sei typisch für den Juni, da Schmelzwasser und wenige Sonnentage die Temperatur unten halten. Der Vierwaldstättersee misst 17 Grad, der Sempachersee schwankt zwischen 18 und 19 Grad. Hier spielen unter anderem die Seefläche, die Zuflüsse und die Tiefe eine Rolle. «Der Sempachersee ist flach und hat wenig Zuflüsse – so steigt die Temperatur in diesem See früher an», so Marquardt.

Der Vierwaldstättersee sei nicht nur deutlich grösser, sondern auch tiefer. Zudem hat der grösste Zentralschweizersee mehrere Buchten, was auch wieder einen Einfluss auf die Temperatur hat. Die Reuss misst im Moment 15 Grad. Obwohl die Reuss grösstenteils vom Vierwaldstättersee abstammt gibt es dort verschiedene Zuflüsse, welche sie temperaturmässig senken. Die kleine Emme misst zum Beispiel gerade mal 12 Grad und mündet in der Reuss.

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Auch der Wind ist ein Faktor

Je weniger Wind, desto schneller könne sich das Gewässer erwärmen. «Der Wind mischt das Wasser durch. So entsteht ein Rühreffekt, welcher das kalte Wasser aus den Tiefen an die Oberfläche trägt», so Marquardt weiter. Gerade beim Urnersee sei dies ein Grund, weshalb dieser verhältnismässig kühl sei. Der Föhn im Urnertal ist uns allen bestens bekannt und hat somit auch bei den Gewässertemperaturen einen grossen Einfluss.

Auf die Frage, wie die Temperaturen in den Gewässern gemessen werden, hat Marquard folgende Antwort: «Die Wassertemperaturen werden in einer Tiefe zwischen 50 und 100 Zentimeter gemessen.» Aber er erwähnte zugleich, dass es gerade für grosse Seen und Flüsse beinahe unmöglich sei, eine Durchschnittstemperatur zu nennen.

veröffentlicht: 15. Juni 2024 11:24
aktualisiert: 15. Juni 2024 11:42
Quelle: PilatusToday

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