In einer Arztpraxis werden über 20 Mängel im Umgang mit Medikamenten festgestellt. Weshalb bleibt die Praxis weiterhin geöffnet? Wie schwerwiegend sind die gefundenen Mängel? Wer stellt sicher, dass diese behoben werden? Die Zuger Gesundheitsdirektion hat sich jetzt zu diesen offenen Fragen geäussert.
«Es gibt keinen Grund, die Praxis zu schliessen»
Mängel, die bei einer Heilmittelinspektion festgestellt werden, hätten nicht die Schliessung der betroffenen Praxis zur Folge. Praxisinhabern werde die Gelegenheit geboten, die festgestellten Mängel innert Frist zu beheben, erklärt Aurel Köpfli von der Zuger Gesundheitsdirektion auf Anfrage von PilatusToday.
Unbefangene Kontrolle angekündigt
«Im angesprochenen Fall wird in diesen Tagen eine Kontrolle der Praxis stattfinden. Es gibt keinen Grund, die Praxis zu schliessen.» Wer diese Kontrolle durchführen wird und wann genau diese stattfindet, dazu konnte man bei der Gesundheitsdirektion keine genaueren Angaben machen. Man sei im Gespräch mit mehreren externen Inspektoren, heisst es auf Anfrage.
Die betroffene Praxis sollte auf den 1. September an einen anderen Standort verlegt werden. Der Umzug verzögere sich jedoch auf Ende September. Die Inspektion werde daher am alten Standort durchgeführt, sagt Aurel Köpfli. «Die Praxis verfügt nach wie vor über eine gültige, von der Heilmittelkontrolle ausgestellte Bewilligung.» Auf Anfrage von PilatusToday konnte die Bewilligung nicht eingesehen werden. Diese falle unter das Amtsgeheimnis, heisst es.
Brief an Zuger Regierungsräte
Der freigestellte Heilmittelinspektor Luděk Čáp wandte sich am letzten Sonntag per E-Mail an alle Zuger Regierungsräte. Darin stellt er die Frage, wer die Verantwortung dafür übernehme, dass durch die festgestellten Mängel in der Arztpraxis die Gesundheit der Bevölkerung nicht riskiert werde. Auf Anfrage von PilatusToday sagt Čáp, er habe auf seine Fragen bisher keine Antwort erhalten.