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Barriere macht Dorf-Bäckerei das Geschäft kaputt

Inwil ZG

Barriere macht Dorf-Bäckerei das Geschäft kaputt

· Online seit 22.10.2023, 06:19 Uhr
Zwischen Zug und Baar wurde für 120'000 Franken eine Schranke gebaut. Diese soll den Schleichverkehr durch gewisse Quartiere verhindern. Für eine Bäckerei in Inwil bringt sie weitere Hindernisse mit sich: Sie verliert Kunden.
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Die Barriere wurde aufgrund des Volksentscheides zum Bau der Tangente Zug/Baar errichtet. Dies war bereits vor zwei Jahren, wie «20 Minuten» schreibt. Die «Café-Bäckerei Dorfplatz» in Inwil kämpfte mit Umsatzeinbussen, denn durch die Anlage wurde der Weg zum Café beträchtlich eingeschränkt. «Zuerst war Corona und danach kam direkt die Schranke. Das war der Doppelhammer», erzählt Claudia Haupt vom Café gegenüber PilatusToday und Tele 1.

Verlorene Stammbesucher – nicht nur fürs Café

Das Café verliert wichtige Kundschaft: «Wir sind ein kleiner Betrieb und kennen die meisten unserer Kunden. Wir wissen, woher sie sind. Stammbesucher haben uns erklärt, dass sie nicht mehr zu uns kommen, da man nun viel zu lange brauche, bis man durchkomme», so Haupt.

Die Schranke sollte den Schleichverkehr verhindern. Patricia Strüby, Inhaberin des Guthirtlädeli in Inwil, sagt, dass es vor der Einführung der Schranke jedoch nicht übermässig viel Verkehr im Quartier gehabt hätte. «Es nervt, dass die kleinen Läden durch die Schranke diskriminiert werden. Besitzt man einen Laden dort, ist man weg vom Fenster. Sobald man einen weiteren Weg fahren muss, geht man nicht mehr dahin», sagt sie gegenüber PilatusToday und Tele 1.

Petition trägt Früchte

Aktuell können nur Busse die Schranke passieren. Ab Anfang 2024 sollen auch die Bewohnenden von Arbach das Recht erhalten, auf direktem Wege über die Alte Baarerstrasse zu fahren, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Die Einwohner hatten sich Anfang Jahr mittels Petition dafür eingesetzt. Doch die betroffene Ladenbesitzerin ist nicht von diesem Entscheid betroffen.

Längere Lieferzeiten wegen Umweg

Auch beim «Café-Bäckerei Dorfplatz» müsse man aufgrund der Schranke seit zwei Jahren einen grossen Umweg fahren. Für Lieferungen, die sonst zwei bis drei Minuten dauern, müsse man nun zehn Minuten einberechnen. «Haben wir eine Lieferung an das andere Ende der Stadt, dauert ein fünfminütiger Weg zu Stosszeiten 20 bis 30 Minuten», erzählt Claudia Haupt. Die Besitzerin des Cafés habe sich bei der Gemeinde gemeldet, damit sie die Schranke auch passieren darf, eben wie die Anwohnenden ab 2024. Der Prozess läuft.

Barriere bleibt bestehen

Während der Bauphase der Tangente Zug/Baar habe Claudia Haupt bereits vor sechs Jahren mit dem Baudirektor, dem Gemeinderat und dem Tiefbauamt bezüglich der Barriere und den potenziellen Umsatzeinbussen gesprochen. Diese hätten die Problematik zwar verstanden, doch nichts machen können.

veröffentlicht: 22. Oktober 2023 06:19
aktualisiert: 22. Oktober 2023 06:19
Quelle: PilatusToday

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