Zentralschweiz
Zug

Keine K.-o.-Tropfen nachgewiesen

Keine K.-o.-Tropfen nachgewiesen

12.06.2015, 13:45 Uhr
· Online seit 05.01.2015, 14:51 Uhr
Jolanda Spiess spricht erstmals selbst zu ihren Erlebnissen
Anzeige

In den Proben der Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess sind keine K.-o.-Tropfen nachgewiesen worden. Die Zuger Staatsanwaltschaft teilte am Montag mit, Blut und Urin der 34-Jährigen seien frei von jeglichen Substanzen gewesen.

Das bedeutet allerdings nicht, dass mit absoluter Sicherheit keine Substanzen im Spiel waren, sagte Marcel Schlatter, Mediensprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörden. K.-o.-Tropfen können in der Regel 6 bis 8 Stunden im Blut und 10 bis 12 Stunden im Urin nachgewiesen werden. Bei Jolanda Spiess vergingen zwischen dem mutmasslichen Vorfall und der Entnahme im Spital aber gegen 19 Stunden. Spiess kritisiert in diesem Zusammenhang das Zuger Kantonsspital, das offenbar nicht gewappnet war für einen Fall wie ihren.

Jolanda Spiess von Ergebnissen nicht überrascht

Sie habe damit gerechnet, dass die Untersuchung keinen Nachweis von K.-o.-Tropfen oder anderen verbotenen Substanzen ergebe, da ihr die Proben erst spät entnommen wurden. Allerdings bedeute dies nicht, dass keine Substanzen im Spiel waren, hält sie fest. Sie habe bis zum Beginn der Erinnerungslücke nicht übermässig getrunken und am Morgen zudem keinen Kater gehabt.

In dem angefügten Audio-File nimmt Jolanda Spiess erstmals selber Stellung:

9. März 2020 - 11:51

Jolanda Spiess spricht erstmals zum Erlebten.

Markus Hürlimann ebenfalls mit Gedächtnislücken

Unter Missbrauchs-Verdacht steht der Zuger SVP-Politiker und kantonale Parteipräsident Markus Hürlimann. Nach den Vorwürfen ist aber auf unbestimmte Zeit in seinem Amt als kantonaler Präsident in den Ausstand getreten.  Der Anwalt von SVP-Kantonsrat Hürlimann zeigte sich in einer Mitteilung zuversichtlich, dass sich die Vorwürfe nun rasch klären werden. Sein Mandant habe weder mit K.-o.-Tropfen hantiert noch habe er sonst wie strafbare Handlungen vorgenommen.

Laut Anwalt Markus Dormann habe Markus Hürlimann allerdings auch Erinnerungslücken an den Abend. Alkohol sei auf jeden Fall involviert gewesen. Wegen seines nun geschädigten Rufes überlegt sich Hürlimann seinerseits rechtliche Schritte gegen Jolanda Spiess.

Ende Januar trifft sich das Zuger Kantonsparlament zu seiner ersten Sitzung im Jahr 2015. Hürlimann und Spiess werden sich wohl spätestens da wieder über den Weg laufen. Beide wurden neu in das Parlament gewählt.

9. März 2020 - 11:51

Noch viele Fragen offen in der Zuger-Sexgeschichte.

veröffentlicht: 5. Januar 2015 14:51
aktualisiert: 12. Juni 2015 13:45

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch