Mit dem neuen Stadttunnel sollen die Autos in Zug in Zukunft nicht mehr durch die Innenstadt fahren müssen.
Der städtische Baudirektor André Wicki wies auf die jetzige grosse Verkehrsbelastung der Innenstadt hin: „Wir haben täglich 20‘000 Autos die am Postplatz vorbeifahren. Wir brauchen eine Entlastung.“ Zum Vergleich: Pro Tag fahren 17‘000 Autos durch den Gotthardtunnel.
Stadttunnel-Gegner: Auch andere Massnahmen täten es
Der gemeinsame Auftritt der Stadtregierung sei nur, um das Gesicht wahren zu können, so das Komitee „Stadttunnel Zug – nein danke!“. Dieter Nussbaum Mitglied des Komitees erklärt: „Die Politiker haben den Planer geglaubt. Doch das Budget ist aus dem Ruder gelaufen und jetzt können sie nicht mehr zurück und müssen zu einem Projekt JA sagen, obwohl sie im Herzen nein denken.“ Fast eine Milliarde Franke, um ein paar betroffene Strassen im Stadtzentrum zu entlasten sei in keinem Verhältnis, so Nussbaum weiter.
Zudem gebe es zahlreiche Alternativen, wie man den Verkehr auf den betroffenen Strassen vermindern könnte, sagt Dieter Nussbaum: „Park and Ride Systeme, Bus- und S-Bahnlinien können ausgebaut werden. Fahrgemeinschaften müssten gefördert werden. Es gibt Konzepte für Autofreies Wohnen. Den ÖV könnte man in der Stadt Zug vergünstigen.“ Ein NEIN des kantonalen Stimmvolkes am 14. Juni hält Dieter Nussbaum Mitglied des Nein-Komitees durchaus für möglich.
Kostenverteilung
Knapp 900 Millionen Franken soll der Tunnel kosten. 100 Millionen Franken bezahlt die Stadt Zug, 300 Millionen die Autofahrer mit höheren Steuern, den Rest übernimmt der Kanton.
15 Jahre bis Realisierung
Auch bei einem Ja des Volkes am 14. Juni müssten sich die Zuger noch etwas gedulden. Die Eröffnung des neuen Stadttunnels ist frühestens um das Jahr 2030 möglich.