Zusammen haben Fabian Schär, Xherdan Shaqiri und Yann Sommer insgesamt 305 Länderspiele absolviert. Alle drei hatten nach der erfolgreichen Europameisterschaft in Deutschland im vergangenen Sommer ihre Länderspielkarriere beendet. Nun sollen sie vor einem voraussichtlich ausverkauften Haus in St. Gallen gebührend verabschiedet werden.
Debüt bei Sieg über Brasilien
Fabian Schär gab sein Nati-Debüt beim legendären 1:0-Sieg über Brasilien im Basler St. Jakob-Park am 14. August 2013. Für das Tor des Tages sorgte niemand geringeres als Dani Alves mit einem Eigentor in der 47. Minute, zwei Minuten nach Schärs Einwechslung. Der damalige FC Basel-Akteur wurde zur Pause für Philipp Senderos eingewechselt. Es folgten 85 weitere Einsätze, unter anderem bei den Weltmeisterschaften 2014 in Brasilien, 2018 in Russland und 2022 in Katar sowie bei den Europameisterschaften 2016, 2021 und zuletzt in Deutschland 2024.
Magische «Shaq»-Momente
Auf insgesamt 125 Länderspiele kommt Xherdan Shaqiri und lieferte den Nati-Fans zahlreiche unvergessliche Momente, wie etwa seinen unfassbaren Fallrückzieher-Treffer bei der Euro 2016 in Frankreich im Achtelfinal gegen Polen.
Nicht ganz so gut lief sein Debüt im Jahr 2010 im Kybunpark von St. Gallen, als er zur Pause für Lokalmatador Tranquillo Barnetta eingewechselt wurde und sich die «Schwiizer Nati» Uruguay letztendlich mit 1:3 geschlagen geben musste. Es folgten Einsätze bei vier Welt- und drei Europameisterschaften. Gerade bei letzteren zeigte sich der gebürtige Basler und inzwischen auch wieder FCB-Akteur besonders treffsicher und netzte insgesamt fünf Mal ein.
Überhaupt traf Shaqiri bei all seinen Turnierteilnahmen, mit Ausnahme seiner Debüt-WM 2010 in Südafrika, wo er allerdings auch nur auf insgesamt 12 Einsatzminuten im abschliessenden Gruppenspiel gegen Honduras kam, welches 0:0 endete und an dessen Ende das frühe Vorrundenaus für die Nati stand.
Nun schliesst sich der Kreis für Shaqiri, dessen Nati-Karriere in St. Gallen begann und an selber Stelle wieder endet.
Eine Bank im Tor
Ähnlich schwer in Fahrt wie jene von Xherdan Shaqiri, kam die Nationalmannschaftskarriere von Yann Sommer. Er debütierte am 30. Mai 2012 bei der 0:1-Heimniederlage gegen Rumänien in der Luzerner Swissporarena. Seine weiteren 94 Einsätze sollten insgesamt erfolgreicher verlaufen.
Sommer nahm an fünf Grossereignissen teil. Während er sich ab der WM 2014 noch mit einem Bankplatz hinter Diego Benaglio begnügen musste, mauserte er sich in den darauffolgenden Jahren zum unangetasteten Stammtorhüter in der Nati und avancierte spätestens an der EM 2021 zum grossen Helden, als er im Penaltyschiessen im Achtelfinal gegen Frankreich die Nerven behielt und unter anderem einen Strafstoss von Kylian Mbappe abwehren und die Schweiz damit in den Viertelfinal führte, wo schliesslich gegen die starken Spanier Schluss war.
Noch nicht das Ende
Mit den Rücktritten von Schär, Sommer und Shaqiri verliert die Schweizer Nati ein illustres Trio, das eine grosse Lücke. Dementsprechend wird es vor dem Anpfiff am Dienstagabend wohl noch einmal emotional werden, wenn drei verdiente Spieler noch einmal die grosse Nati-Bühne betreten. Ganz weg sind sie jedoch noch nicht, denn alle drei führen ihre Karrieren in ihren jeweiligen Vereinen noch ein wenig fort. Fabian Schär in der englischen Premier League bei Newcastle United, Yann Sommer beim italienischen Top-Team Inter Mailand und Xherdan Shaqiri bei seinem Kindheitsclub, dem FC Basel.
Ernstkampf in St. Gallen
Für die aktuelle Nati gilt es im Anschluss an die Verabschiedung dann ernst. Nach drei Niederlagen zum Auftakt der UEFA Nations League Gruppe D ist die Mannschaft von Murat Yakin akut abstiegsgefährdet und es droht der Niedergang in die Liga B, wo deutlich unattraktivere und schwächere Gegner warten würden. Gegen die auf dem 2. Rang liegenden Dänen muss deswegen unbedingt ein Sieg her. Sollte man nicht punkten und die Serben gleichzeitig einen Überraschungscoup über Spanien landen, wäre der Abstieg bereits vorzeitig besiegelt.
Los geht es am Dienstagabend um 20.45 Uhr im Kybunpark von St.Gallen.