Zentralschweiz

Anwohner reagieren auf Schliessung der Rothenthurmer Postfiliale

Umwandlung Postfilialen

Durchwachsene Reaktionen auf die Schliessung der Rothenthurmer Postfiliale

· Online seit 04.11.2024, 15:28 Uhr
Letzte Woche teilte die Post mit, dass 170 Filialen geschlossen werden. Eine davon befindet sich in Rothenthurm, wo sich den Anwohnerinnen und Anwohnern nun die Frage stellen: Was genau sich verändert und wie es jetzt weiter geht?

Quelle: Tele 1 / CH Media Video Unit / David Walder

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Die Bevölkerung in Rothenthurm wird in den nächsten vier Jahren eine Umstellung der örtlichen Postfiliale miterleben: Sie wird in eine Partnerfiliale beziehungsweise Postagentur integriert werden.

«Im Moment ist noch nicht klar, wie genau es mit der Postfiliale in Rothenthurm weitergehen wird», so Jacqueline Bühlmann, Mediensprecherin der Schweizerischen Post. Klar ist: Das Postangebot soll bestehen bleiben. Infrage für eine Partnerlösung käme beispielsweise ein lokales Geschäft. «Diesbezüglich haben wir Ende August ein erstes Gespräch mit der Gemeinde geführt», so Bühlmann weiter.

Hauptunterschied: Öffnungszeiten 

Der Hauptunterschied zwischen einer Post- und Partnerfiliale sind die Öffnungszeiten. Die Mediensprecherin der Post berichtet hier sogar von einer Verbesserung: «Die Partnerfilialen punkten mit längeren Öffnungszeiten, vor allem am Abend und über die Mittagszeit.» Ausserdem bekäme man die meisten Post-Dienstleistungen auch in einer Agentur.

Sperrgutsendungen, das heisst übergrosse Pakete, Expresssendungen ins Ausland oder Bargeldeinzahlungen könne man jedoch nicht in den Partneragenturen abwickeln. Weiterhin möglich sein wird es, Geld mit einer gängigen Debit-Bankomatkarte einzuzahlen und Bargeld bis 500 Franken abzuheben.

«Ist ein Kabis für alte Leute»

Vor allem der Wegfall der Bargeldeinzahlungen macht Anwohnende skeptisch. Albert Schuler aus Rothenthurm sagt hierzu: «Ich finde diese Sparmassnahme nicht so gut, das ist ein Kabis für alte Leute. Es wäre schön, wenn man die Postfiliale nicht schliessen würde.»

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Auch die Anwohnerin Marlene Gaul sieht Nachteile für die ältere Bevölkerung: «Ich frage mich, wie die Schulung des Personals ablaufen soll.»

Laut Bühlmann sei eine anfängliche Unsicherheit der Kundinnen und Kunden zu erwarten. Die Erfahrung zeige allerdings, dass sich die Betroffenen an die Umstellung gewöhnen und das Angebot der Partneragenturen teils sogar positiver bewerten.

Erfolgreiche Umsetzung in Gersau

In Gersau hat man die Post in den Volg integriert. Die Anwohnenden schätzen das zusätzliche Angebot. «Ich persönlich finde es super, weil die Post vorher so spezielle Öffnungszeiten hatte, für mich ist es definitiv ein Vorteil, dass ich nun alles auf einmal erledigen kann: Einkaufen und Briefe zur Post bringen», so die Anwohnerin Conny Camenzind. «Ich habe bisher nichts vermisst, seit es die Postfiliale nicht mehr gibt.»

Mirjam aus Gersau hat auch gute Erfahrungen mit der neuen Postagentur gemacht: «Vom Büro aus bringen wir jeden Abend Post hierhin und das klappt tiptop, ich kann nichts Negatives dazu sagen.» Die Nachteile für ältere Leute sehe sie trotzdem auch. «Anfangs ist man vielleicht etwas skeptisch, aber schlussendlich gewöhnt man sich dran. Und die älteren Leute können sich von den Jungen Hilfe holen. Ich habe zum Beispiel meinen Eltern gezeigt, wie E-Banking funktioniert.»

Umsetzung in Rothenthurm innerhalb der nächsten vier Jahre

René Meier aus Rothenthurm blickt der Veränderung zuversichtlich entgegen: «Wenn die Dienstleistung weiterhin bestehen bleibt und ich meine Pakete bringen und abholen kann, finde ich die Partneragenturen eine gute Option.»

veröffentlicht: 4. November 2024 15:28
aktualisiert: 4. November 2024 15:28
Quelle: PilatusToday

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