Zentralschweiz
Luzern

Luzern: Prozess wegen versuchtem Mord an Ex-Frau

Kriminalgericht Luzern

Vorsätzliche Tötung: 43-jähriger Serbe muss ins Gefängnis

11.05.2024, 11:37 Uhr
· Online seit 23.04.2024, 12:59 Uhr
Ein 43-jähriger Mann musste sich vor dem Luzerner Kriminalgericht wegen des versuchten Mordes an seiner Ex-Frau verantworten. Bei der Befragung gab er an, dass er seine Ex-Frau nur habe erschrecken und nicht verletzen wollen. Laut der Staatsanwältin bestünden jedoch keine Zweifel daran, dass der Beschuldigte den Tod des Opfers willentlich herbeiführen wollte. Nun wurde das Urteil verkündet. Er wollte seine Frau anzünden, hat sie dann aber mit einem Messer verletzt.
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Der Beschuldigte bestritt stets den Vorwurf, versucht zu haben, mit einem Küchenmesser auf seine Ex-Frau einzustechen. Er habe ihr nur Angst machen wollen und sie an jenem Abend aufgesucht, um mit ihr zu sprechen und offene Fragen zu einem gemeinsamen Haus in Serbien zu klären.

Das Gespräch im Frühjahr 2021 eskalierte und er versuchte, seine Ex-Frau anzuzünden und mit einem Messer auf sie einzustechen. Weiter kam es während der Untersuchungshaft zu einem Fluchtversuch des Beschuldigten, wobei er zwei Polizisten angriff.

Staatsanwältin spricht von Mordlust

Die Staatsanwältin hielt fest, dass der Beschuldigte drei Tatwaffen an jenem Abend im Frühjahr 2021 mit sich geführt habe. Plan A sei es gewesen, seine Ex-Frau mit Bremsenreiniger und einem Feuerzeug anzuzünden, Plan B, sie mit einem Küchenmesser zu erstechen. Als Plan C hätte er eine Kohlendioxidflasche mitgebracht. Vermutlich habe er gar einen mehrfachen Suizid geplant, der wegen der Polizei misslang.

Der Beschuldigte habe eine richtige Mordlust an den Tag gelegt und das, obwohl ihm seine Ex-Frau keinen Anlass dazu gegeben hätte. Das Paar lebte seit 2018 getrennt und der Mann durfte auch den gemeinsamen Sohn regelmässig besuchen.

Beschuldigter wollte sich selbst anzünden

Die Staatsanwältin geht von einer mittleren bis schwer verminderten Schuldfähigkeit aus. Laut eines forensisch psychiatrischen Berichts wurde beim Beschuldigten nach der Festnahme eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft hatte der Mann zudem versucht sich selbst anzuzünden und lag danach mehrere Monate im Koma. Danach befand er sich im vorzeitigen Massnahmenvollzug in einer psychiatrischen Klinik.

Gefängnisstrafe und Landesverweis

Nun kam der Strafprozess zu einem Ende und das Urteil wurde verkündet. Der Mann wurde schuldig gesprochen. Er wurde vom Kriminalgericht zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren und vier Monaten verurteilt. Ausserdem soll der gebürtige Serbe für 15 Jahre des Landes verwiesen werden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig

(sda)

veröffentlicht: 23. April 2024 12:59
aktualisiert: 11. Mai 2024 11:37
Quelle: PilatusToday

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