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Alpstaeg-Sprecher: «Das ist sicher eine Chance, um aufeinander zuzugehen»

Rücktritt Stefan Wolf

Alpstaeg-Sprecher: «Das ist sicher eine Chance, um aufeinander zuzugehen»

· Online seit 19.08.2024, 15:29 Uhr
Stefan Wolf tritt überraschend als Verwaltungsratspräsident und CEO beim FC Luzern zurück. Das könnte auch im Aktionärsstreit mit Bernhard Alpstaeg eine neue Dynamik auslösen. Dessen Sprecher Sacha Wigdorovits zeigt sich auf Anfrage «verhalten optimistisch».
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Nach dreieinhalb Jahren ist Schluss: Der Verwaltungsratspräsident der FCL-Holding und CEO des FCL, Stefan Wolf, gibt seinen Rücktritt bekannt. Per sofort übernimmt Simon Meier als CEO ad Interim. VR-Präsident bleibt Wolf bis Ende Jahr.

Nun stellt sich die Frage: Ändert dies etwas an der verfahrenen Situation zwischen dem Grossaktionär Bernhard Alpstaeg und der FCL-Führung? Diese dreht sich im Kern darum, ob Alpstaeg Anspruch auf eine Mehrheit der FCL-Aktien hat oder nicht. Sie mutierte in den letzten eineinhalb Jahren aber auch zu einer zwischenmenschlichen Krise mit einem angekratzten Vertrauensverhältnis.

«Emotionen machen es noch schwieriger eine gemeinsame Lösung zu finden»

Dieses schwierige persönliche Verhältnis unterstreicht der Sprecher von Bernhard Alpstaeg, Sacha Wigdorovits: «Wenn man zerstritten ist, und es ist ein gravierender Streit, dann sind es ja nicht nur sachliche Argumente, dann kommen irgendwann auch Emotionen dazu.» Deshalb sei es eine Chance, wenn nun neue Leute an die Spitze des FCL kommen. Solche «die unbelastet sind von dieser Auseinandersetzung».

Ära Wolf: Starker Nachwuchs...

Es ist also kein Geheimnis, dass die Seite Alpstaeg CEO und Präsident Stefan Wolf wenig abgewinnen konnte. Positive Worte findet Sprecher Wigdorovits aber dennoch.

Wolf sei nicht nur Identifikationsfigur, sondern habe im sportlichen Bereich ebenfalls einen guten Dienst geleistet. Der FCL könne sehr stolz auf seine Nachwuchsarbeit und auf immer wieder gute Resultate in der Meisterschaft sein. Und: «Das ist sicher auch der Verdienst von Stefan Wolf.»

... aber schwache Finanzen?

Weniger rosig sieht die Seite Alpstaeg die finanzielle Performance des FCL unter Stefan Wolf. «Dass ein CEO, der Jahr für Jahr Millionen Franken an Verlust einfährt, früher oder später gehen muss, ist nicht überraschend», so Wigdorovits. Das deckt sich teilweise auch mit der Aussage von FCL-Aktionär und Vizepräsident Josef Bieri. Dieser sagte an der heutigen Medienkonferenz, dass die Differenzen zwischen Stefan Wolf und der Clubführung im wirtschaftlichen Bereich auszumachen sind.

Die schlechten Jahresergebnisse des FCL nur Stefan Wolf in die Schuhe zu schieben, greift allerdings auch zu kurz. Der FC Luzern schreibt schliesslich bereits seit der Saison 2019 / 2020 Verlust und damit bereits vor der Ära Wolf. Ausserdem war Kontrahent Bernhard Alpstaeg zumindest bis im Dezember 2022 unumstritten Mehrheitsaktionär beim FCL. Es lag also auch in seinem Spielraum, Holding und Verein damit zu beeinflussen.

Kein Nachfolger-Vorschlag im Köcher

Noch unklar ist, wer Stefan Wolf als Verwaltungsratspräsident der FCL Holding beerben wird. Das wir im Dezember an der Generalversammlung entschieden. Sacha Wigdorovits gibt sich diesbezüglich schmallippig. Schlägt Bernhard Alpstaeg selber einen Kandidaten oder eine Kandidatin für den Posten vor? «Ich möchte dazu nichts sagen, das muss man in Ruhe anschauen», so der Alpstaeg-Sprecher.

Grundsätzlich positiv äussert man sich hinsichtlich des CEO ad interim, Simon Meier. «Aus Sicht des Verwaltungsrats ist es sicher richtig, dass man kein Vakuum offen gelassen hat. Und es ist sicher gut, dass man jemand genommen hat, der bereits da ist und den FCL kennt.»

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veröffentlicht: 19. August 2024 15:29
aktualisiert: 19. August 2024 15:29
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch